Im Gespräch: Senem Özgener | Lernfabrik

Porträtbild Senem Özgener Lernfabrik

Die Graumann-Lofts, der Lebensraum Arbeit, lebt von seinen innovativen Köpfen. In der Serie „Im Gespräch“ bitten wir unsere Mieter und Mieterinnen zum Interview.

Heute im Gespräch:

Senem Özgener von der Lernfabrik

 

Wissen ist Macht. Das versteht man damals in der Schule noch nicht. Doch je älter man wird, desto mehr wird einem das bewusst.

Liebe Senem, erzähl uns doch kurz von dir und deinem Unternehmen.

Ich habe die Lernfabrik vom damaligen Gründer übernommen, den ich über einen gemeinsamen Bekanntenkreis kenne. Er hat das Nachhilfeunternehmen mit der Spezialisierung auf Lehrlinge gegründet, entschied sich aber irgendwann dazu eine Auszeit zu nehmen. Ich habe zu dem Zeitpunkt meine Lehre in einem anderen Unternehmen gemacht und zusätzlich ihn, mit der Lernfabrik, sehr viel bei der Organisation und Planung unterstützt. Daher hat er mich gefragt, ob ich das Unternehmen nicht übernehmen möchte. Da ich für mich in meiner damaligen Firma auch keine nachhaltige Zukunft sah und etwas mit Mehrwert machen wollte, habe ich mich dazu entschlossen die Lernfabrik weiterzuführen.  

Was waren deine Motive für die Übernahme der Lernfabrik? 

Da spielt sicher auch meine eigene Biographie mit rein. Da meine Mama als Sozialpädagogin auch viel mit Lehrlingen arbeitet, wurde mir dieses Thema quasi in die Wiege gelegt. So habe ich über sie auch meine Zielgruppe gefunden. Hinzu kommt, dass ich selber viel Nachhilfe gegeben habe und oft die Frage als Rückmeldung erhalten habe: „Warum kann unser Lehrer das nicht so einfach erklären, wie du es mir erklärst?“  

Damit sind wir auch schon mittendrin in der nächsten Frage: Was sind deine Stärken und was macht dich einzigartig? Für was loben dich deine Kund*innen?  

(lacht) Stimmt. Ja, das ist genau der Satz. Dieses Feedback hat mich angespornt und ich habe entdeckt, dass mir das leicht fällt und ich das sehr gerne mache. Was ich immer antworte auf den Satz, warum es die Lehrkräfte nicht so leicht erklären können ist: in der Schule sitzen nun einmal um die 30 Schüler und Schülerinnen in einer Klasse. Da ist es schwer für die Lehrer auf einzelne Personen zu fokussieren. Ich kann mich dagegen ganz auf den jeweiligen Schüler konzentrieren, da ich meistens Einzelbetreuung anbiete. Natürlich mache ich auch Gruppenbetreuung, aber nur dann wenn es wirklich individuell Sinn macht und die Schüler zum Beispiel aus der gleichen Klasse sind. Sonst gibt es bei mir vorwiegend Einzelbetreuung weil ich will, dass sich die Schüler wirklich gesehen und gehört fühlen, damit wir ihre Herausforderungen individuell und effizient bearbeiten können.  

Wie bist du mit deinem Unternehmen in den Graumann-Lofts gelandet? 

Eigentlich durch Zufall. Ich war am Oedter See spazieren, hab dabei ein anderes Geschäftslokal gesehen und dafür Thomas Zitta angerufen. Da das erste aber nicht so gut gepasst hat, hat er dann die Graumann-Lofts vorgeschlagen, die uns von Beginn an wegen der hohen Decken und der Helligkeit sehr gut gefallen haben. Wir haben dann gleich zwei Lofts genommen und in der Mitte getrennt. Dadurch können wir hier jetzt mit zwei Räumen arbeiten und bei Bedarf auch gleichzeitig Einzel- und Gruppenbetreuung anbieten.  

Was gefällt dir sonst noch besonders gut hier? Was sind für dich die Vorteile der Graumann-Lofts? 

Die vielen Fenster und die Helligkeit. Die Lage ist super; von der Straßenbahn und vom Bahnhof nicht weit entfernt. Außerdem schaut es sehr modern aus, was einen seriösen Eindruck auf die Kunden und Kundinnen macht. Die kommen hier rein und fühlen sich wohl. Und es ist mitten in Traun… (lacht)… ich sag’s mal so: Traun ist zwar schön, aber man kann noch dran arbeiten. (lacht) Doch das Gebäude macht wirklich was her. Es zeigt, in welche Richtung es gehen könnte. 

Was hat sich seit dem Einzug für dich und dein Unternehmen verändert? 

Wir haben jetzt endlich einen Raum. Davor haben wir immer an öffentlichen Orten gelernt. Ich bin kein Fan von Hausbesuchen. Das Zuhause ist oft kein geeigneter Ort zum Lernen, weil das mit vielen anderen Emotionen verknüpft ist. Seither müssen wir beispielsweise an Sonntagen nicht mehr überlegen, wo wir uns um 9 Uhr in der Früh zum Lernen treffen können. Früher mussten wir oft in Cafés ausweichen. Jetzt stehen uns zwei Räume zur Verfügung, die die notwendige Ruhe bieten. Wir haben Schreibmöglichkeiten und unsere kleine Bibliothek, wo man sich die Bücher ansehen kann. Wir haben jetzt einen viel organisierteren Ablauf.  

Wenn du dir Nachbarn wünschen könntest in den Graumann-Lofts: welche wären das?  

Ruhige Nachbarn. (lacht) Nein, das Pole Dance Studio ist gut für unsere älteren Schüler. Vielleicht findet sich der eine oder die andere ja ein neues Hobby hier. Ansonsten wäre ein weiteres Angebot für Jugendliche gut. Das mit den Selbstbedienungsautomaten unten im Erdgeschoß wäre für unsere Zielgruppe auch super gewesen. Unsere Jugendlichen bräuchten noch etwas, wo sie rund um die Uhr was zum Trinken und zumindest Knabbereien bekommen. Und gut wäre natürlich noch ein Angebot für sie, das sie stärkt oder eben auch für Sport begeistert. 

Bleiben wir noch kurz bei dem Stichwort Stichwort Träume und Wünsche: gibt es einen Menschen, den du gerne mal treffen möchtest? Think big. 😉 

Elon Musk finde ich aus unternehmerischer Perspektive ziemlich interessant. Einfach durch seinen Drang, nie aufzugeben und es fasziniert mich, wie er Milliarden von Schulden in ein Imperium umgewandelt hat.  

Gibt es etwas, das du den Leserinnen und Lesern zum Abschluss noch mitgeben möchtest? 

Man lernt nie aus im Leben. Und es stimmt wirklich: Wissen ist Macht. Das versteht man damals in der Schule noch nicht. Doch je älter man wird, desto mehr wird einem das bewusst. Bildung ist das Wichtigste. Weiterbildung öffnet so viele Türen und auch den Geist und es hält mental jung und fit.